Polizei- und ADAC-Einsatz am Dürreck

21.06.2016 CJD Berchtesgaden Gymnasium « zur Übersicht

Der Jugendbeamte der Polizeiinspektion Polizeihauptmeister Sven Böttrich informierte die Schülerinnen und Schüler der Klassen 10 über die Gefahren, die auf Fahranfänger im Straßenverkehr lauern. Unterstützt wurde er vom Moderator des ADAC Mario Theobald, der mit dem Verkehrsprojekt „mobil mit Köpfchen“ den Schutz der Umwelt in den Vordergrund stellte.

Sven Böttrich nannte die Selbstüberschätzung der Fahranfänger als Hauptgrund für die Häufigkeit der Verkehrsunfälle in dieser Altersgruppe. Verstärkt wird diese Überschätzung noch durch Alkohol- und Drogenkonsum. „Mit ein paar Halben im Kopf fühlt man sich stark und unverwundbar!“ Imponiergehabe liefert dann den Rest zu einem oft tödlichen Unfall. Regressansprüche der Unfallbeteiligten können dann jegliche Lebensplanung des Unfallverursachers zunichtemachen.

Ein weiteres Gefahrenpotential sieht der Polizist in der Fahrzeugbastelei. „Ist die Herumschrauberei am Moped oder Auto nicht vom TÜV abgenommen, verliert der Fahrer jeglichen Versicherungsschutz!“, meinte Böttrich. Eigene Erfahrungen aus seinem manchmal schrecklichen Berufsalltag rundeten seinen Vortrag, den er nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern an die Vernunft der Jugendlichen appellierend, hielt. Er wolle nicht mitten in der Nacht vor der Tür eines Elternpaares der Schüler erscheinen, um eine schreckliche Nachricht zu überbringen! Wenn das gelänge, habe sich der Vormittag gelohnt! Nachfragen der Schüler zeigten das rege Interesse der Jugendlichen am Thema Verkehrsteilnahme.

Der zweite Teil der Veranstaltung fand im Freien statt. An der neuen Turnhalle hatte der Moderator des ADAC Südbayern, Mario Theobald ein Auto und  ein Motorrad, sowie verschiedene Messgeräte aufgebaut, um den Schülern mit dem Konzept „Learning by doing“, den Einfluss der eigenen Fahrweise auf die eigene Sicherheit und die Umwelt vor Augen zu führen.

Diesen interaktiven Anschauungsunterricht hat der ADAC Südbayern gemeinsam mit dem TÜV Süd konzipiert. Unterstützt wird das Projekt vom Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, sowie KTM Motorrad. Demonstrations- und Messfahrten zeigten den Schülern, wie stark aggressives Fahren Emissionen und Lärmpegel nach oben treibt. Mithilfe eines Schallpegelmessgeräts wurden die unterschiedlichen Lautstärken eines vorbeifahrenden Autos ermittelt. Emissionsmessungen der Abgase bei Leerlauf und bei 3000 Umdrehungen pro Minute, ließen die Schüler, wegen der so unterschiedlichen Abgasmenge, nicht schlecht staunen.

Thema des letzten Teils war die „rollende Disco“. Die laute Musik im Auto verhindert, dass man akustische Signale wie beispielsweise ein Martinshorn nicht mehr wahrnehmen kann! „Wer einem Einsatzfahrzeug von Polizei, Rettungsdiensten und Feuerwehr nicht rechtzeitig ausweicht, macht sich strafbar!“, mahnte Mario Theobald.

Alle Ergebnisse wurden in einem Arbeitsheft festgehalten, das als Grundlage für die Abschlussdiskussion diente.

Harald Schröder-Schäfer

(SrS)